Bad Peterstal-Griesbach

Fläche: 4124 ha

Ortsteile:

Einwohner:
1995: 3168 (87,22% katholisch, 11,4% evangelisch, 1,38% andere)

Beide Orte waren von 1303 bis 1803 (mit kleinen Unterbrechungen durch Verpfändungen im 17. Jh.) Gebiet des Bistums Straßburg und gehörten zur bischöflich-straßburgischen Herrschaft Oberkirch, Gericht Oppenau.

Seit 1579 beginnt in beiden Bädern das Badeleben zuzunehmen.
1713 kein einziger Badegast bei einer Visitation. Ab 1756 ging es wieder aufwärts.

Von beiden Bädern wurden seit mindestens dem 17. Jahrhundert Flaschen und Krüge mit Mineralwasser verschickt (z.B. nach Straßburg).

Seit 1920 trägt Peterstal den Zusatz Bad, Griesbach seit 1932.

Bad Peterstal-Griesbach - Literatur:
Bernhard Huber: Chronik Bad Peterstal-Griesbach. Gemeindeverwaltung, Bad Peterstal-Griesbach 2002, 411 Seiten.
Renate Stegmeier: Bad Freyersbach. Konkordia, Bühl 1972, 80 Seiten.
Joseph Zentner: Das Renchthal und seine Bäder Griesbach, Petersthal, Antogast, Freiersbach und Sulzbach. Wagner, Freiburg 1827, 286 Seiten.


Archiv:
Inhalt des Archivs bzw. der Archive in Bad Griesbach.
Inhalt des Archivs bzw. der Archive in Bad Peterstal.


Internetquellen:
Duplikate der Kirchenbücher bzw. Standesbücher des 19. Jahrhunderts bis 1870.
Google Books: J. G. Wittmer: Das Bad Freiersbach im Renchthale (Baden) u. seine Heilquellen. 1854.
Google Books: C. Erhardt: Bad Petersthal im Grossherzogthum Baden und seine Stahlsaüerlinge. 1856.
Google Books: archive.org: Wilhelm Joseph Anton Werber: Die Kniebis-Bäder Sulzbach, Autogast [= Antogast], Freiersbach, Petersthal, Griesbach, Rippoldsau und Wolfach im Großherzogthum Baden. 1863.
Badische Landesbibliothek: J. Sprüngli, C. Reifert: Album für Rippoldsau und die Bäder Griesbach, Petersthal, Freiersbach, Sulzbach, Antogast : nebst Wolfach, Freudenstadt und Allerheiligen. ca. 1865.
Google Books: Albert Haberer: Die Renchbäder Petersthal und Griesbach. 1866.
Landkarten, Pläne:
Landesarchiv: Gemarkungsplan von Griesbach 1869.
Landesarchiv: Gemarkungsplan von Peterstal 1870.


Bad Peterstal

Fläche: 2328 ha

Einwohner:
Statistik
1666: 500

1818: 1073 (1073 kath.), Bästenbach: 479, Freyersbach: 594

1820: 1279
1823: 1097 (1097 kath.)
1825: 1195 (1195 kath.)
1830: 1398 (224 Familien)
1845: 1504

1852: 1581 (1579 kath., 2 ev., 266 Familien, 257 Bürger, 37 Bürgerwitwen, 118 Dienstboten)

1855: 1403 (1403 kath., 218 Familien)

1858: 1557 (1549 kath., 8 ev., 236 Familien, 166 Dienstboten)
1861: 1544 (1540 kath., 4 ev., 273 Familien, 203 Dienstboten)

1875: 1597 (1578 kath., 19 ev.)
1900: 1725 (1707 kath., 16 ev., 2 andere)
1910: 1707 (1690 kath., 17 ev., 373 Haushalte)
1925: 1735 (1687 kath., 48 ev.)
1933: 1703
1939: 1696

1946: 1728 (1661 kath., 65 ev., 2 andere, 438 Haushalte)

1948: 1795
1950: 1874
1956: 2000 (davon 115 ev.)
1964: 2200

Erstnennung: 1360

Zu sant Peter im Noppenowertal, Zu Bestenbach im Noppenowerthale ob sant Peter 1360, 1399, 1416

Pettersthal 1660.


1817 entsteht die Gemeinde aus dem Zusammenschluss von Bästenbach und Freiersbach, die seit 1811 selbständige Gemeinden waren.

Weiler: Freiersbach (Freyerspach 1563), Gieringer Loch, Hermersberg, Hintere Bästenbach (Westembach 14. Jh., Bestembach 1400, 1479, 1505), Hintere Berg, Vorderberg (vordern berg 1465)
20 Zinken, Einzelhäuser, Höfe. Die größten sind: Bistrich (Bustric 1196), Bästenbach (Bestenbach 14. Jh.), Braunberg, Auf dem Bühl (uf dem Buhel 1381), Freyersbach, Gieringerloch, Hafnersbach, Hinterberg, Holderskopf, Kirmberg, Kirloch, Kostspring, Löchle, Lottrich, Mülben, Salmenspring, Seebächle, Spinnersberg, Überskopf, Vorderberg (vordern berg 1465).

Das Bad in Peterstal war von 1696-1750 in Besitz von Kloster Allerheiligen.

Seit 1686 Postverbindung für Passagiere zwischen Peterstal und Straßburg (3mal wöchentlich).

In Freiersbach wurde 1762 eine Schwefelquelle entdeckt, um 1822 ensteht das Bad Freyersbach.

Pfandbuch für Bästenbach und Freiersbach seit 1813, Grundbuch für Bästenbach und Freiersbach seit 1816.

Alte Familiennamen:
Bächle, Braun, Börsig, Erdrich (Herterich), Traier, Berwart, Brunner, Henselin, Schwarz, Benz.

Kirchen:
Die Kapelle St. Peter wird 1293 erstmals erwähnt.
Badkapelle St. Jakob wird 1763 erwähnt (1850 abgebrochen).
Katholische Pfarrkirche St. Peter und Paul, erbaut 1808 (1927 verlängert und Turm erbaut; Vorgängerbau St. Peter stammte von 1668).
Gehörte bis 1816 zur Pfarrei Oppenau. 1816 wird die 1801 geschaffene Kaplanei in St. Peter (Bad Peterstal) eigene Pfarrei mit Freiersbach, Bästenbach, Döttelbach, Rench und Griesbach (bis 1947).
Kirchenbücher: seit 1801, davor siehe Oppenau


Bad Griesbach

Fläche: 1795 ha

Einwohner:
Statistik
1813: 360
1818: 591 (davon Rench 230)
1820: 670
1823: 599 (597 kath., 2 ev.)
1825: 653 (648 kath., 5 ev.)
1830: 759 (112 Familien)
1847: 790

1852: 830 (823 kath., 7 ev., 186 Familien, 116 Bürger, 12 Bürgerwitwen, 76 Dienstboten)

1855: 788 (783 kath., 5 ev., 173 Familien)

1858: 804 (792 kath., 12 ev., 175 Familien, 104 Dienstboten)
1861: 806 (806 kath., 164 Familien, 93 Dienstboten)

1875: 866 (855 kath., 11 ev.)
1900: 802 (784 kath., 18 ev.)
1910: 867 (852 kath., 15 ev., 177 Haushalte)
1925: 862 (828 kath., 34 ev.)
1939: 829
1933: 839

1946: 778 (743 kath., 32 ev., 3 andere Christen, 187 Haushalte)

1948: 849
1950: 913 (73 davon ev.)
1964: 1041

Erstnennung: 1330
Grussenbach (Grußenbach) 1330, 1396
Gruspach 1432
Grußpach 1476
Greyspach 1605
Grießbach 1617
Griesbach 19. Jahrhundert


Wurde im Gericht Oppenau durch einen Heimburger vertreten.

1809 wird die Gemeinde gebildet, die bis 1863 als Gemeindenamen den Namen des Zinken Döttelbach führt und danach Griesbach heißt.

Besteht aus den Zinken: Döttelbach (Dertelnbach (Dettelbach) 1330, Dettelnbach 1411, 1432, 1433, Dettelmbach 15. Jh.), Griesbach, Heidenbühl, Holzbühl, Kilchberg, Thomasberg, Breitenberg (Braithenberg 1330, Breytenberg 1432, 1433), Herbstwasen, Wilde Rench (Wesstereniche (Westereinecke) 1330, wüsten Reynchen 1381, wustin Reyniche 1432), Rohrenbach, Wüsteneck, Holzhaus, Dollenberg und dem Wirtshaus Zuflucht auf dem Roßbühl.

Abgegangene Siedlungen:

  • Mühlbach (Mulnbach 1381).
  • Wüstenbach (Wuestembach 14. Jh.).

Badebetrieb seit der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts. Nach einem Brand 1677, bei dem Bad und Tanzhaus abbrennen, erfolgt 1678/79 der Wiederaufbau des Bades durch Kloster Schuttern und dem Dahlbergischen Amtmann Dornblut zu Oberkirch. 114 Zimmer für 200 Gäste. Nach einigen Besitzwechseln hat Kloster Schuttern das Bad vor 1713 für 12000 Gulden erneut erworben. 1763 kam das Bad in Privatbesitz.

Großherzog Karl unterzeichnete in Griesbach 1818 die badische Verfassung.

An der Straße von Griesbach zum Kniebis Denkmal für Matthias Erzberger, der hier 1921 ermordet wurde.

Alte Familiennamen:
Spinner, Schwarz, Benz, Bösch, Bühler, Braun, Keßler, Kimmig (seit 1645), Nock.

Kirche:
Badekapelle erstmals erbaut 1631, 1666 Neuerbauung der Kapelle Mariae Himmelfahrt (1864 abgebrochen). Neubau der Badkapelle Regina Pacis 1931.
Katholische Pfarrkirche St. Antonius, erbaut 1906. Seit 1906 Sonntags- und Feiertagsgottesdienst.
Gehörte bis 1817 zur Pfarrei Oppenau, 1817-1947 zur Pfarrei Peterstal, seit 1947 Kuratie, 1962 eigene Pfarrei.
Kirchenbücher: siehe Oppenau und Bad Peterstal